Die Komponisten

Johann Nepomuk David

30.11.1895 Eferding
22.12.1977 Stuttgart

Werke: Orgel- und Kirchenmusik, Kammermusik und Orchester- und Chormusik.

Musikwissenschafter: z.B. über den Kontrapunkt

Wirken: in Wels, Leipzig, Salzburg, Stuttgart.

Söhne: Thomas Christian David: Komponist und Dirigent und Lukas Florian David: Violinvirtuose

Auszeichnungen u.a.:

  • 1955 Bundesverdienstkreuz BRD
  • 1966 Ehrenkreuz der Rep. Ö für Wissenschaft und Kunst
  • 1970 Ehrendoktorat Uni Mainz, evangel. theolog. Fakultät
Johann Nepomuk David
Mehr über das Leben von Johann Nepomuk David

130 Jahre Johann Nepomuk David

  • Der oberösterreichische Komponist, Johann Nepomuk David, geb. am 30.11.1895 in Eferding, hat dieses Jahr sein 130jähriges Jubiläum.
  • Seine humanistische Haltung wurde in der Familie und in der Ausbildung 1905 bis 1909 als Sängerknabe im Augustiner-Chorherrenstift Sankt Florian und 1909 bis 1912 als Schüler am Stiftsgymnasium Kremsmünster geprägt.
  • Er war tiefreligiös, jedoch weniger konfessionsgebunden als vielmehr getragen von einem hohen Moralanspruch und dem ernsthaften Ringen nach Wahrheit (s.u.).
  • Sein klares und unbeirrbares Denken und seine Entschlossenheit machten es ihm möglich, seinen eigenen Weg zu gehen und in politisch schwierigen Zeiten ohne Parteizugehörigkeit auszukommen.

1912 bis 1915 studierte er an der katholischen bischöflichen Lehrerbildungsanstalt in Linz.

Im ersten Weltkrieg wurde er als Soldat eingezogen.

1915 bis 1934 war er Volksschullehrer an verschiedenen Orten in Oberösterreich, zuletzt in Wels.

1921 ging er für ein Jahr nach Wien und studierte an der Akademie für Musik und darstellende Kunst und der Universität in Wien bei Joseph Marx und Guido Adler.

Er hatte persönliche Kontakte zu Josef Matthias Hauer, Arnold Schönberg und Anton Webern.

1926 gründete er den Bach-Chor in Wels und war 1930 bis 1934 Organist an der evangelischen Christuskirche.

1934 bis Januar 1945 war er am Landeskonservatorium, später Hochschule für Musik in Leipzig, Lehrer, seit 1943 Professor für Theorie und Komposition sowie Leiter der Kantoreien.

Ab Mai 1942 fungierte er als kommissarischer Direktor, bis Anfang 1945.

Auch nach der Evakuierung der Hochschule für Musik nach Crimmitschau 1944 nahm er unter schwierigsten Verhältnissen bis August Abschlussprüfungen ab.

Gmunden war von Anfang 1944 bis Herbst 1945 sein Zufluchtsort.

Von 1945 bis 1947 war Johann Nepomuk David Professor für Komposition, Leiter der Kantorei und kommissarischer Leiter des Salzburger Mozarteums.

Von 1948 bis 1963 hatte er eine Professur für Theorie und Kontrapunkt (Komposition) an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.

Von 1949 bis 1952 war er außerdem Dirigent des Stuttgarter Brucknerchors und von 1950 bis 1953 Dirigent des Hochschulkammerorchesters.

Johann Nepomuk David hat viele musikwissenschaftlichen Studien veröffentlicht über:

  • Die Jupiter-Symphonie. Eine Studie über die thematisch-melodischen Zusammenhänge [Anhang: Das 'Os iusti' von Anton Bruckner]. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1953.
  • Die zweistimmigen Inventionen von Johann Sebastian Bach. Göttingen 1957.
  • Die dreistimmigen Inventionen von J.S.Bach. Göttingen 1959.
  • Das Wohltemperierte Klavier. Der Versuch einer Synopsis. Göttingen 1962.

Er hatte eine Vielzahl geistlicher und weltlicher Chormusik geschaffen, Messen, Orgel-, und Orchesterwerke, Symphonien, Kammermusik für Streicher und gemischte Besetzung uvm. komponiert.

An Preisen erhielt er

Zitat aus einem Brief an seinen Sohn Thomas vom 8. Juli 1944:

„Es geht nicht um „Gott“ oder „Religion“ und „Moral“, sondern um die Wahrheit. Ist man auf dem Weg dazu, so kann man durch die Erkenntnis der Wahrheit wenigstens aufrichtig sein – das braucht ganz andere Tapferkeit und ist schwerer als ein Angriff. Aber nur so ist man religiös, moralisch und hat Gott in sich.“

Thomas Christian David

22.12.1925 Wels
19.1.2006 Wien

Komponist, Dirigent, Flötist und Pianist.

Werke für Kammermusik, Gesangswerke, Orchestermusik und Solistenkonzerte, die Oper „Atossa“ und die Kirchenoper „Der Weg nach Emmaus“.

Wirken: in Salzburg, Stuttgart, Wien, Teheran, Kairo

Auszeichnungen u.a.:

  • 1979 Landeskulturpreis OÖ

  • 1981 Ehrenkreuz d. Republik Ö für Wissenschaft und Kunst

  • 1996 Republik Ö großes Ehrenkreuz in Gold

Thomas Christian David
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100 Jahre Thomas Christian David

  • Der oberösterreichische Komponist, Thomas Christian David, geb. am 22.12.1925 in Wels, Sohn von Johann Nepomuk David, hat dieses Jahr sein 100-jähriges Jubiläum.
  • Er setzte sich als Lehrer Zeit seines Lebens aktiv für Studenten aus aller Welt ein und ermöglichte einigen durch Bürgschaften ein Musikstudium in Wien.
  • Als Kosmopolit bemühte er sich, die europäische Musikkultur nach Asien zu bringen, im Sinne eines kulturellen und friedlichen Austausches.

1945–47 studierte er am Mozarteum in Salzburg, unterrichtete Flöte und leitete den Hochschulchor.

In seinen 20er Jahren begann er zu komponieren. Gleichzeitig wirkte er von Stuttgart aus als Dirigent und Chorleiter (Süddeutscher Madrigalchor).

Zahlreiche Kammermusikkonzerte führten ihn mit seiner Flöte durch ganz Europa.

1959 unternahm er eine Weltreise mit dem Wiener Akademie Kammerchor.

Nach Wien übersiedelt, unterrichtete er an der Akademie (heute MDW Universität) und dirigierte die Niederösterreichischen Tonkünstler.

Das Jahr 1962 verbrachte er in Rom.

1965 ging er für 8 Jahre nach Teheran. Er leitete dort die Oper, das Radiosymphonieorchester und gründete die Kompositionsabteilung an der Universität. Er erlernte die persische Sprache.

1973 kam er wieder nach Wien zurück, unterrichtete Komposition und Tonsatz und wurde noch im selben Jahr Abteilungsleiter.

1986-88 stand er dem Österreichischen Komponistenbund vor.

Ab 1985 dirigierte er für viele Jahre die Berliner Symphoniker.

Seine Klaviertrios für Violine, Klarinette und Klavier, sowie das Tripelkonzert für diese Besetzung brachten ihn in die USA nach Michigan und New York.

1990 leitete er für einige Monate die Oper in Kairo.

Er verstarb am 19.01.2006 in Wien.

 

In seinem Leben entstanden vielfältige Kompositionen, darunter Kammermusik für Streicher und Bläser, Orchestermusik, sowie Orgel- und Chorwerke und Werke für Gesang. Die Oper „Atossa“ – eine Krönungsoper für den Schah von Persien – wurde 1967 in Teheran, die Kirchenoper „Der Weg nach Emmaus“ 1982 im Forum Alpbach uraufgeführt.

Stets nahm er jede Möglichkeit wahr bei eigenen Konzerten, Musik seines Vaters zu spielen.

Er erhielt folgende Preise

  • 1956 Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart
  • 1961 Förderungspreis für Kammermusik der Republik Österreich
  • 1962 Stipendium, Österreichisches Kulturinstitut Rom
  • 1963 Zweiter Preis beim Kompositionswettbewerb, Radiodiffusion-Télevision Française
  • 1973 Förderungspreis der Stadt Wien
  • 1979 Landeskulturpreis, Amt der oberösterreichischen Landesregierung
  • 1979 Musikpreis der Stadt Wien
  • 1981 Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse der Republik Österreich
  • 1985 Würdigungspreis für Musik der Republik Österreich
  • 1986 Würdigungspreis der Niederösterreichischen Landesregierung
  • 1996 Großes Ehrenkreuz in Gold der Republik Österreich

Zitat:

„Wenn eine Musik nicht verständlich ist, erfüllt sie nicht ihre Aufgabe. Musik muss im höchsten Sinne des Wortes unterhaltsam sein. Es geht bei der Musik darum, die Unterhaltung der menschlichen Seele und des menschlichen Geistes auf das höchste Niveau zu führen.“

Julio Graf von Arancibia

Julio Arancibia, in Trujilo /Peru geboren, wurde mit 20 Jahren an der Musikhochschule „Carlos Valderrama“ in seiner Stadt Trujillo für das Fach Komposition aufgenommen.

Schon während seines Studiums war er mit umfangreichen Konzerten in seiner Heimat tätig. Mit 22 Jahren empfing er als jüngster Komponist von Peru in seiner Geburtsstadt Auszeichnungen mit Diplom und silberner Medaille, ein Jahr darauf im Regierungs-Palast von Lima die Goldmedaille.

Sein weiterer Weg führte ihn nach Europa. Hier nahm er zunächst das Studium am Sweelinck Konservatorium in Amsterdam auf.

Ab 1992 folgten Studiengänge an der Musikhochschule für Musik Detmold in dem Fächern Musikpädagogik bei Prof. Ulrich und Giselher Klebe und Klavier bei Prof. Kassenbaum.

Im Jahr 2007 gründete er eine private Musikschule in Detmold. Das Musikschulteam besteht zurzeit aus 7 Lehrern.

Zurzeit arbeitet Arancibia an seiner neue CD-Produktion „Miniaturen für Kammermusik“ mit Werken für Violine & Klavier, 2 Klaviere, Gesang & Klavier, 3 Fantasien für Klavier solo, ein Streichtrio und einem 4-stimmigen Choral Acapella.

Julio Graf von Arancibia

Erich Urbanner

Erich Urbanner wurde am 26. März 1936 in Innsbruck geboren. Er wuchs in einer sehr musikinteressierten Umwelt auf. Sein Vater war Lehrer, Organist und Kirchenchorleiter in Kramsach. Bereits mit zwölf Jahren spielte Erich Urbanner Orgel beim Gottesdienst. Bald folgten erste (Meß-)Kompositionen. Ein Jahr war er Sängerknabe in St. Florian und besuchte dann das Gymnasium in Kufstein, das er 1955 mit der Reifeprüfung abschloss. An der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien studierte er bei Grete Hinterhofer (Klavier), bei Hans Swarowsky (Dirigieren), bei Karl Schiske und Hanns Jelinek (Komposition). Urbanner war regelmäßiger Teilnehmer der Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt (1957-1960) und bei den Kompositionskursen mit Wolfgang Fortner, Karlheinz Stockhausen, Bruno Maderna. Ab 1961 übernahm Urbanner von Thomas Christian David die Lehre für Partiturspiel an der Wiener Musikhochschule. Ab 1969 folgten eine ordentliche Professur für Komposition und Tonsatz. Bis 1974 war er Leiter des Zwölftonseminars in der Nachfolge von Schiske und Jelinek. Von 1986-1989 hatte er die Leitung des Instituts für Elektroakustik und experimentelle Musik an der MHS Wien inne.

Er komponierte Klavier- und Orgelmusik, Solo-Stücke, Solo-Konzerte, Kammermusik, Orchesterwerke, und Bläserensembles.

Auszeichnungen:

  • 1956 Doblinger - Musikhaus und Verlag: Kompositionspreis
  • 2001 ÖKB - Österreichischer Komponistenbund: Goldene Ehrennadel des Österreichischen Komponistenbundes
  • 2001 Republik Österreich: Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • 2001 Stadt Wien: Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien
  • 2011 Amt der Wiener Landesregierung: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
Erich Urbanner